Ich wage mich hinaus in mein Jahr,

das noch jung vor mir liegt

und großzügig

seine weißen Flächen hinhält.

In leuchtendem Licht

ziehe ich meine Runden.

Die Risse im Eis erinnern mich

an Scherben, die ich hinterlassen habe,

an Wunden, einige noch nicht verheilt,

und ich ahne: Unter dem Glanz

liegen Sorgen verborgen.

Vielleicht werde ich wieder

ins Straucheln geraten

und mir die Knie aufschlagen.

Kraftvoll stoße ich mich ab

und gleite leicht auf meinen Kufen.

Und setze auf das Eis neue Spuren.

Ich wage mich hinaus in mein Jahr,

das noch jung vor mir liegt

und großzügig

seine weißen Flächen hinhält.

Kirsten Westhues