Frauen- und Sozialzentrum in Mushubati eröffnet neue Lebensperspektiven
Die Gemeinde Mushubati liegt im Herzen Ruandas, etwa 50 Kilometer südwestlich der Landeshauptstadt Kigali. Über 600 Witwen und Witwer sowie mehr als 1500 Waisen leben in der Gemeinde.
Die schlechte Lebenssituation veranlasste die Witwen der Gemeinde Mushubati, sich neue Perspektiven zu suchen. So schlossen sie sich im Jahr 2001 zu der Witwenorganisation St. Anne zusammen. Sie trafen sich regelmäßig zum Austausch und fertigten gemeinsam Produkte wie Körbe und Matten aus Gras für den Verkauf an. 2006 richteten sie mit Hilfe des Frauenmissionswerks zudem eine Nähwerkstatt ein, um Schuluniformen herzustellen und zu verkaufen.
Aus diesen Initiativen entstand das Frauen- und Sozialzentrum, dessen Grundstein im Jahr 2010 mit Unterstützung des Frauenmissionswerks von der Witwenorganisation gelegt wurde. Das Projekt St. Anne verfolgt mehrere Ziele. Das Beratungsangebot ist in erster Linie für vom Genozid traumatisierte Menschen gedacht, bildet aber zugleich eine Anlaufstelle für Menschen in problematischen Lebenssituationen sowie für Opfer von sexueller Gewalt. Daneben werden durch einen Mehrzwecksaal, Gästezimmer, ein Restaurant und einen Laden zum Verkauf der selbst gefertigten Produkte Arbeitsplätze gewonnen, die die Lebenssituation der Frauen und ihrer Kinder nachhaltig verbessert.
Das 2. Gebäude mit Küche, Büro und verschiedenen Einzelräumen konnte im Dezember 2020 fertiggestellt werden.