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Hoffnung für die Witwen im Dorf der Versöhnung

Die Frauen der Pfarrgemeinde Busasamana im Nordwesten Ruandas haben Schreckliches erlitten. Viele verloren während des Genozids 1994 Verwandte und Freunde. Die Zahl der Witwen stieg ins Unermessliche. 80 Prozent der überlebenden Frauen wurden vergewaltigt, die Hälfte haben die Vergewaltiger bewusst mit dem tödlichen HI-Virus infiziert. Auch in den nachfolgenden Jahren kamen die Menschen in der Grenzregion zur Demokratischen Republik Kongo nicht zur Ruhe. Jahrelange Kriege hinterließen eine Schneise der Verwüstung. Soldaten und Milizen ermordeten tausende Ehemänner und Väter.

Bischof Alexis der Diözese Nyundo begann vor einigen Jahren mit Frauen als Ansprechpartnerinnen vor Ort diese Witwen zu einer Gruppe zusammenzubringen. Sie waren nun nicht mehr allein mit ihren Problemen, sondern fanden Schutz und erlangen nach und nach mehr Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein, aber auch konkrete Hilfe durch Hilfe zur Selbsthilfe.

GEMEINSAM DAS „DORF DER VERSÖHNUNG“ BAUEN

In Zusammenarbeit mit dem Frauenmissionswerk wurden nach und nach Häuser errichtet, um den bedürftigen Witwen und ihren Kindern endlich ein sicheres Zuhause zu geben. So entsteht das „Dorf der Versöhnung“, in dem verschiedene Volksgruppen zusammenleben und gemeinsam daran arbeiten, die schrecklichen Erlebnisse der Vergangenheit zu überwinden.

„Nach dem Völkermord hatten wir gar nichts“, berichtet Clémence Dufitamahoro, Sprecherin der Witwen von Busasamana. „Wir waren völlig verzweifelt. Mit Hilfe des Frauenmissionswerks haben wir Häuser bauen können. Das hat uns Mut gemacht.“

Die Baumaterialien transportiert die Gemeinde in Eigenleistung. Auch die Lehmziegel werden selbst im Dorf hergestellt. „Die Frauen packen selbst mit an“, sagt Margret Dieckmann-Nardmann, Präsidentin des Frauenmissionswerks, die die Witwen in Ruanda regelmäßig besucht. „Sie schleppen Zement und Wasser zur Baustelle“, berichtet sie. „Es gibt keine Bagger. Die großen Felsbrocken müssen mit Händen aus der Erde gegraben werden.“

100 Häuser will die Gemeinde insgesamt errichten – etwas mehr als die Hälfte sind bereits fertig, weitere werden nach und nach gebaut, soweit es die Mittel zulassen. So konnten 2020 trotz durch Corona erheblich erschwerten Bedingungen zwei Witwen in ein neues Zuhause einziehen.

Rund 3.500 Euro kostet ein Haus aus Lehmsteinen mit Wellblechdach. Mit drei bis vier Zimmern auf einer Fläche von ca. 50 Quadratmetern, einer Küche und einem WC im Außenbereich bietet es einer Witwe und ihren Kindern ein sicheres Zuhause.

Bitte helfen Sie, damit alle Witwen und Kinder in den Gemeinden der Diözese Nyundo endlich ein Dach über dem Kopf bekommen und ihr Traum von den „Dörfern der Versöhnung“ wahr wird.

Mit einer Spende von 70 Euro kann bereits ein Quadratmeter gebaut werden.