Starke Witwen für Ruanda

Das Frauenmissionswerk unterstützt in 27 Pfarrgemeinden der ruandischen Diözese Nyundo Projekte zur Stärkung der sozioökonomischen Unabhängigkeit von Witwen.

Die Diözese Nyundo liegt in einem gebirgigen Gebiet im Nordwesten Ruandas an der Grenze zum Kongo in Zentralafrika. Es gab in dieser Region im Jahr 1994 und auch noch 1998 starke Übergriffe. Die Menschen leiden nach wie vor unter den Folgen des Völkermords, seelisch wie materiell. Der Anteil der Witwen, vor allem in Folge des Genozids, ist sehr hoch. Witwen steht ein schweres Schicksal bevor. Sie werden nach dem Tod des Ehemanns an den Bruder „vererbt“, dieses begünstigt die Verbreitung sexuell übertragbarer Krankheiten und ein falsches Beziehungsbild. Viele Frauen werden Opfer häuslicher Gewalt. Sie sehen in der Prostitution den einzigen Weg, die schulische Ausbildung der Kinder zu finanzieren.

Nachdem das Frauenmissionswerk das Häuserbauprojekt für Witwen mit den Frauen und pastoralen Mitarbeitern initiiert hatte sowie den Bau eines Frauenzentrums in einer Gemeinde, war es den Verantwortlichen des Frauenmissionswerks ein Anliegen, eine umfassende Bildungsmaßnahme für alle Frauen zu etablieren. Dazu war eine Ausstattung eines kleinen Büros sinnvoll sowie die Übernahme der Ausbildung von Multiplikatorinnen, die Übernahme der Fahrt- und Honorarkosten.

Es geht um Bildungs-, Aufklärungsmaßnahmen zu HIV /Aids, zu den Rechten der Frauen, um Konfliktbewältigung, Landwirtschaftskunde und Informationen zur Haltung von Kleinvieh, um Hygiene, Einführung in die Finanzkunde und den Kauf von Ferkeln und deren Verteilung.

In den Ausgaben für die Bildungsprogramme sind Unterkunft und Verpflegung für je drei Tage für 24 Teilnehmerinnen, Honorare der Referenten pro Workshop, Materialien und Raummiete vorgesehen. Die Referenten sind Experten in Recht, Theologie, Soziologie, Entwicklung bzw. Landwirtschaft. Die Kosten für die Fahrt des Leitungsteams in jede Gemeinde werden ebenso getragen.

Aufklärung, Bewusstseinsbildung, Unterstützung durch Kleinkredite und konkrete Hilfe durch den Kauf von Ferkeln oder Ziegen verschaffen den Frauen eine verbesserte Lebensperspektive. Ebenso sind wichtige Themen die Rolle der Frau in der Kirche – Witwen werden zu Katechistinnen ausgebildet – und Solidarität der Witwen. Witwen übernehmen mehr und mehr auch Aufgaben in der Pfarrei, was zuvor kaum denkbar war. Eine Witwe erlangt durch diese Förderung mehr Selbstbewusstsein und Ansehen.

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Darstellung der Kosten eines Hauses von Fr. Jean Paul Rutakisha, Caritasdirektor der Diözese Nyundo, Ruanda und zuständig für die Witwen in der Diözese.

Die Mindestkosten für ein Haus betragen 3500€.

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