Frauenmissionswerk: Appell zum Internationalen Tag Nein zu Gewalt an Frauen

Mehr als ein Drittel aller Frauen erleben nach Schätzungen der Vereinten Nationen Gewalt in ihrem Leben – viele davon mehrfach. Frauen weltweit erleiden körperliche und seelische Gewalt, auf der Straße, am Arbeitsplatz, zu Hause. Am 25. November macht der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen jedes Jahr darauf aufmerksam. Das Frauenmissionswerk – Päpstliches Missionswerk von Frauen für Frauen und Mädchen (PMF) –  ruft aus diesem Anlass zum verstärkten Einsatz für die Menschenrechte und Sicherheit von Frauen und Mädchen weltweit auf. Die Corona-Pandemie hat die Situation vieler Mädchen und Frauen verschlechtert. Lockdowns und Quarantänen sowie die allgemeine Krisenstimmung haben zu einem Anstieg häuslicher Gewalt und von Gewalt in Beziehungen geführt. „Auch Gewalt ist pandemisch – und das nicht nur zu Corona-Zeiten“, betont die Präsidentin des in Koblenz ansässigen Frauenmissionswerkes, Margret Dieckmann-Nardmann.

Regierungen und kommunale Behörden weltweit sind aufgefordert, den Schutz von Frauen und Mädchen noch stärker in den Mittelpunkt von sozialen, Bildungs- und Förderprogrammen zu stellen. Magret Dieckmann-Nardmann fordert daher die Unterstützung lokaler und regionaler Initiativen, die sich für den Schutz und die Rechte von Frauen einsetzen. „Auch wir sind im Rahmen der Partnerschafts- und Entwicklungsarbeit mitverantwortlich und aufgerufen, uns dafür einzusetzen, dass Gewalt gegen Mädchen und Frauen abnimmt und Frauen ihr Leben sicher und eigenverantwortlich gestalten können.“

Das PMF setzt sich beispielsweise in Ruanda, im Kongo und in Nigeria für sogenannte Mädchenmütter ein, junge Frauen, die als Teenager oft ungewollt verheiratet und schwanger werden, oder die wegen einer Schwangerschaft von ihren Familien verstoßen werden. Darüber hinaus fördert das Frauenmissionswerk Projekte und Initiativen, die zur Bildung von Frauennetzwerken beitragen, zur Stärkung von Frauen und zur Bildung, um Gewalt gegen Mädchen und Frauen den gesellschaftlichen Nährboden zu entziehen und Strukturen zu verändern.

„Ich wünsche mir, dass immer mehr Menschen und Länder verstehen, dass eine Gesellschaft nur in einem partnerschaftlichen Miteinander eine Zukunft hat und im Alltag funktionieren kann“, sagt Dieckmann-Nardmann. „Wenn die Rechte von Frauen und Mädchen geachtet werden und wenn sie als wertvolle Persönlichkeiten wertgeschätzt werden, können sie ihre Gaben und Talente zum Wohle ihrer Familien und der Gemeinschaft einsetzen. Dann geht es allen besser und gemeinsam kann sich eine Gesellschaft darauf konzentrieren, die globalen und lokalen Herausforderungen zu meistern – vom Klimawandel über die Corona-Pandemie bis zum Nahrungsmittel- und Ressourcenmangel oder politischen Umbrüchen vor Ort.“