Josefina Bakhita (1869-1947), im Sudan geboren, wurde als Kind von Sklavenhändlern geraubt und fünfmal auf dem Sklavenmarkt verkauft. Von einem Besitzer wurde sie auf besonders schmerzhafte Weise als Eigentum tätowiert.
Schließlich erwarb sie in Khartum der italienische Konsul Callisto Legnani und brachte sie nach Italien. Als Kindermädchen kam sie mit dem von ihr betreuten Mädchen in ein Ordensinternat der Canossianerinnen. Dort ließ sie sich taufen und konnte danach ihre Freilassung gerichtlich erzwingen und 1893 (Gründungsjahr des Frauenmissionswerkes) in den Orden eintreten. Wegen ihrer Hautfarbe wurde ihre Aufnahme als Nonne zunächst vom Orden abgelehnt.
Als Schwester wirkte sie in Vicenza vor allem an der Klosterpforte, wo sie trotz Krankheit und Schmerzen durch ihr Lächeln und ihre Freundlichkeit hohes Ansehen erwarb. Auf Wunsch des Ordens schrieb sie ihre Erlebnisse in der Sklaverei nieder und wurde damit in ganz Italien bekannt.
Sie starb am 8.Februar 1947 und wurde am 1. Oktober 2000 heiliggesprochen.
Ihr Leben regt an, mit Entschlossenheit Mädchen und Frauen aus Unterdrückung, Benachteiligung und Gewalt zu befreien.
Die Mitarbeitenden des Frauenmissionswerkes motiviert und bestärkt Josefina Bakhita seit Jahrzehnten in ihrem Denken und Wirken.
Margret Dieckmann-Nardmann, Präsidentin des Frauenmissionswerkes