Die beiden Evangelien des 1. und 2. Fastensonntags könnten unterschiedlicher nicht sein. Da ist Jesus im Evangelium des 1. Fastensonntags nach seiner Fastenperiode in der Wüste, und der Widergeist, der Teufel, führt das Gespräch; Jesus reagiert jeweils mit einer Schriftstelle und wehrt sich so verbal gegen die versuchte Fremdbestimmung. Da finden wir uns recht nahe bei Jesus, denn auch wir sind oft in der Gefahr, auf Einflüsse von außen zu hören, so von unserem Weg abzuweichen, uns von Gott zu entfernen. Jesus zeigt uns, wie wir widerstehen können – so schwer das uns auch oft fallen mag.
Ganz anders sieht es am 2. Fastensonntag aus. Jesus hat drei seiner Jünger mit sich auf einen Berg genommen; er lädt ein, er bestimmt das Geschehen. Wüste – hoher Berg: beides sind Stätten fern vom Alltag, offen für Begegnungen. Und Begegnung geschieht. Die Jünger sehen Jesus im Gespräch mit Moses und Elias, den Vorvätern des Glaubens. Vor allem aber erklingt dann die Stimme Gottes, der Jesus als seinen geliebten Sohn anerkennt und die Jünger – und uns – auffordert, auf Jesus zu hören. „Geliebter Sohn“ – eine höhere Würde kann niemand verliehen werden. Und doch ist solche Anerkennung auch uns zugesprochen, denn wir alle sind geliebte Kinder des Vaters im Himmel.
Gut, dass wir so ermutigt und gestärkt in die 3. Fastenwoche und in unseren Alltag gehen können.
Sr. Christeta