Zum 75. Jahrestag der Allgemeinen Erklärung der Menschrechte an diesem Sonntag, 10.12.2023, weist das Frauenmissionswerk darauf hin, dass immer noch in vielen Ländern der Erde Frauen und Mädchen von Menschenrechtsverletzungen betroffen sind. „Sie leiden Not, haben nicht genug zu essen, haben keine menschenwürdige Unterkunft und keinen oder nur wenig Zugang zu Bildung, sie erleben Gewalt und sind Zwangsprostitution ausgesetzt“, so Margret Dieckmann-Nardmann, Präsidentin des Frauenmissionswerks. „Wir setzen uns mit unseren Partnerinnen und Partnern für Strukturen ein, die diese menschenverachtenden Praktiken verhindern und den Frauen dabei helfen, sich ein neues Leben aufzubauen.“
Seit seiner Gründung im Jahr 1893 legt das Werk mit Sitz in Koblenz seinen Fokus auf Frauen und Mädchen, die unter Menschenrechtsverletzungen leiden. Zahlreiche Projektehaben das Ziel, Frauen und Mädchen zu stärken, ihnen Bildung und Selbstbewusstsein zu vermitteln. In Ecuador beispielsweise unterstützt das Frauenmissionswerk die Arbeit der Organisation Anudando, die sich für Frauen und Mädchen einsetzt, die diskriminiert werden und Opfer von häuslicher Gewalt geworden sind. In speziellen Kursen setzen sich Frauen aus sozial schwächeren Familien mit Gesundheits-, Erziehungs- und Familienthemen auseinander und lernen einen adäquaten Umgang mit sexueller Belästigung. Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, werden medizinisch und psychologisch betreut; einige müssen vorübergehend an sicheren Orten untergebracht werden.
Um die Verbesserung der Lebenssituation von Teenagermüttern geht es bei einem Projekt im afrikanischen Ruanda. Die Mädchen erfahren Hilfe zur Selbsthilfe: Neben Gesprächs- und Diskussionsrunden, in denen die jungen Mütter versuchen, mit Unterstützung selbst Lösungen für ihre Situation zu finden, gibt es Schulungseinheiten über Hygiene, Säuglingspflege und Ernährung. Ebenso werden sie bei der Arbeitssuche oder der Wiederaufnahme des Schulbesuches unterstützt. Bei den Treffen helfen sie sich gegenseitig und lernen, Verantwortung für sich und ihr Kind zu übernehmen.
„Jeder Mensch ist einmalig und hat das Recht, ein Leben in Frieden, Freiheit und unter menschenwürdigen Bedingungen zu führen“, betont Margret Dieckmann-Nardmann. „Unser Ziel ist eine Welt, in der Frauen und Männer partnerschaftlich, gleichberechtigt und geschwisterlich zusammenleben und die Welt zu einem lebenswerten Ort für alle machen.“
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte vom 10. Dezember 1948 definiert die Rechte, die jedem Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion oder politischer Überzeugung, uneingeschränkt zustehen sollten. Darin heißt es unter anderem: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“