Wer gehört zu uns ?
Evangelium (Lk 15,1-3.11-32)
Das Evangelium vom 4. Fastensonntag 2025 beginnt so:
In jener Zeit kamen alle Zöllner und Sünder zu Jesus, um ihn zu hören.
Ist das nicht das Beste, was passieren kann, wenn genau die Menschen kommen, mit denen wir nie rechnen. Wo sind denn die Sünder und Sünderinnen in unseren Gemeinden? Na gut, im Grunde gehören wir alle dazu. Aber gemeint ist hier eine gut geordnete Gesellschaft, die manche Menschen ausschließt. Schauen wir einmal direkt in unsere Sonntagsgottesdienste. Wer kommt dahin? Wo bleiben die, deren Leben in Unordnung ist, die wir in unseren gut geordneten Gemeinden für
Sünder halten?
Die Pharisäer und die Schriftgelehrten empörten sich darüber und sagten:
Dieser nimmt Sünder auf und isst mit ihnen.
• Wo bin ich? Bin ich eher bei denen, die Recht haben? Oder bin ich eher bei denen, die ihre ganze Hoffnung auf Jesus setzen?
• Ist in meinem Herzen Platz für die komischen und die anstrengenden Menschen, die mich fordern, die mir Angst machen, die meine Zufriedenheit gefährden?
Jesus antwortet mit einem Gleichnis, das uns deutlich macht: Unser Vater im Himmel ist jedem einzelnen Menschen in Liebe zugewandt.
Gebet:
Heilige Schöpferin der Welt, dir begegnen wir in allen Menschen. Du kommst uns nahe in den Worten der Heiligen Schrift, in den Menschen, denen wir begegnen, in unseren Ideen und Hoffnungen, in den Anforderungen der anderen. Überall und in allem bist du. Schenke uns in dieser Fastenzeit den Mut, eine echte Umkehr zu wagen.
Schenke deiner Kirche die Gelassenheit, im Vertrauen auf dich neue Wege zu wagen.
Schenke allen angstvoll Lebenden die Erfahrung deiner heilenden Gegenwart.
Schenke allen Menschen die Erfahrung deiner belebenden Anwesenheit.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Bruder und Herrn, der in der Einheit des Heiligen Geistes mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit. Amen.
Einen gesegneten 4. Fastensonntag wünscht Dorothee Janssen,
Netzwerk Inklusion im Bistum Essen
Das Foto zu diesem Beitrag: Uli Berens, Lizenz CC BY-NC-SA verwendbar.