KONGO

Die Demokratische Republik Kongo ist nach Algerien das zweitgrößte Land Afrikas und etwa sechsmal so groß wie Deutschland. Seit Jahrzehnten erschüttert ein bewaffneter Konflikt vor allem den rohstoffreichen Osten des Landes: Coltan und Gold sind nur zwei der Bodenschätze, die in der Welt für die Produktion elektronischer Geräte sehr gefragt sind. Unter den bewaffneten Konflikten um Macht und Geld zwischen unterschiedlichen Gruppierungen aus dem In- und Ausland, auch finanziert durch illegalen Rohstoffabbau, leiden vor allem die Frauen. Sexualisierte Gewalt wird zunehmend zur Kriegswaffe, um Familien, Dörfer und somit bestehende Strukturen zu zerstören. Dabei verbleiben die Täter aufgrund fehlender Rechtsstaatlichkeit vielerorts ohne Strafe.

„Die Demokratische Republik Kongo ist nach vielen Jahren kriegerischer Auseinandersetzungen, ethnischer Konflikte, wirtschaftlicher Enttäuschungen und politischer Manipulationen gezeichnet, unter denen hauptsächlich Mädchen und Frauen gelitten haben“, sagt Schwester Rosette Suta Lubakwa, Provinzoberin der Marienschwestern Popokabaka. Viele Mädchen werden zur frühen Ehe gezwungen, andere „aus Tradition“ im Teenager-Alter verheiratet. Wenn sie von ihren Ehemännern verlassen werden, fehlt ihnen die Existenzgrundlage, da viele Analphabetinnen sind und keine Ausbildung haben.

Zwar ist die schulische Grundausbildung in der Demokratischen Republik Kongo staatlich garantiert, tatsächlich erhalten die öffentlichen Schulen aber mit wenigen Ausnahmen keine staatliche Unterstützung. Für den Besuch der Grundschule müssen deshalb Schulgebühren gezahlt werden. Nur ein Drittel der Bevölkerung hat eine Schule besucht.

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